Schiedsverfahren, Mediation

Einvernehmlich planen und bauen

Buchrezension in Zeitschrift Spektrum der Mediation 60-2015, 62

Fazit:
Das Buch ist optisch, haptisch und stilistisch angenehm zu lesen. Die Autoren haben sich viel Mühe gegeben. Das Buch bietet Ingenieuren, die sich bisher nie mit Konfliktbearbeitung im Planen und Bauen beschäftigt haben, Anregungen und weiterführende Hinweise. Als Ergebnis eines Zertifizierungs-Studiengangs Mediation für Ingenieure kann sich das Buch sehen lassen !
Für Mediatoren und Moderatoren, die im Planen und Bauen tätig sind, enthält das Buch dagegen kaum Neues.
Das Buch mit einem Kapitel über Akzeptanzmanagement einzuleiten, führt in die Irre, auch wenn die Autoren Mediation und Bürgerbeteiligung nicht als Verfahren verstehen, die vom Vorhabenträger gewünschte Akzeptanz herzustellen.
Die eingangs von Barth gestellte Frage, wie man mit der beschworenen Gefahr von Pensionären als Wutbürgern umgehen soll, bleibt offen. Ebenso bleibt unbeantwortet, worin der von Böhm konstatierte Bedarf an Methoden, Verfahren und Haltungen zum Management und zur Mediation von Konflikten liegen soll, und warum es einer Variante der Mediation bedarf.
Praktisch relevante Themen, wie: Wie geht man damit um, wenn es den Betroffenen ausschließlich darum geht, etwas zu verhindern? oder: wie, wenn ein Beteiligungsangebot gemacht wird, die Betroffenen es aber nicht annehmen? werden kaum berührt. Bedingungen gelingender Vermittlung in öffentlichen Konflikten (vgl. Christoph Besemer et al., Politische Mediation, 2014) werden nicht reflektiert.
Wer Hilfestellung für die Vorbereitung und Durchführung von Bürgerbeteiligungs-Projekten sucht, sollte die von den Autoren eingearbeiteten Primärquellen direkt zu Rate ziehen